Ästhetik – ein Grundbedürfnis
Woran denkst du, wenn du das Wort "Grundbedürfnis" hörst? An Essen und Trinken, Schlafen, Sicherheit und Hygiene vielleicht – aber sicher nicht an Schönheit … oder vielleicht doch?
OK, Ästhetik ist vielleicht dann kein Grundbedürfnis, wenn es um die oben genannten Dinge geht. Aaaaaber – ja, das hat zu recht so viele A's: wir müssen uns nicht mehr ums Überleben sorgen. Und weil das so ist, haben wir Zeit und Raum für Ästhetik – und dieser ist wichtig.
Wenn man so glücklich ist, dass es an nichts fehlt und in Frieden lebt, dann beschäftigen wir uns mit solchen Dingen wie Mode, Design, Einrichtung … Ästhetik ist nicht nur unser Bedürfnis, sondern regelrecht eine conditio humana – also eine Konstante, die unser Sein ausmacht – in welchem wir uns als Menschen erkennen und uns von den Tieren unterscheiden. Auch deshalb finden wir sie so super!
Halt, ganz fertig sind wir noch nicht. Diesen spannenden Satz dürfen wir auf keinem Fall auslassen: Ästhetik ist nicht direkt Schönheit. Das greift zu kurz. Die beiden haben zwar viel miteinander zu tun, aber sind doch am Ende nicht dasselbe. Ästhetik meint in ihrem Original "aisthesis" – ein Wort von den alten Griechen – einfach das sinnlich Wahrnehmbare. Wir benutzen sie, um unsere Identität auszudrücken. Und genau deshalb stürzen wir uns darauf wie ein paar wilde Wölfe auf ein Stück frisches Fleisch.
Ästhetik verbindet uns mit der Welt. Sie entscheidet, was wir im Kopf behalten und am Ende von einer Sache wissen, uns merken … Ästhetik liegt nahe an Ethik, und diese beschäftigt sich mit Fragen des guten und richtigen Lebens. Na, comprende?
Noch was: Als Kreative mit Grafik-DNA können wir nur sagen: KLAR ist Ästhetik ein Grundbedürfnis, und wenn der Hunger nicht allzu groß ist, kommt sie noch vor dem Essen, zefix! ;-)